Kambodscha
Jahrzehntelanger Krieg, Besatzung, Schreckensherrschaft der Roten Khmer und deren Massenmord am eigenen Volk haben Kambodscha zu einem der ärmsten Länder der Welt gemacht. Trotz bereits erheblicher Fortschritte im Kampf gegen Armut und Unterentwicklung leben noch immer rund 18% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, mehr als 20% der Menschen leben in städtischen Slums.
Die Vergangenheit hat die Mehrheit der Bevölkerung traumatisiert zurückgelassen. In den Jahren der roten Khmer kamen bis zu 2.2 Millionen Menschen um - die meisten gewaltsam. Das Aufarbeiten ist schwierig, die Gefahr einer Retraumatisierung gross; so wird mit den traumatischen Erinnerungen gelebt, wie mit einem dunklen Schatten, der über der Gesellschaft hängt. Noch immer herrscht Angst vor alten Verbindungen der roten Khmer, oft leben Täter und Überlebende Tür an Tür. Vergessen und Friede wird im Buddhismus gesucht. Der Buddhismus verspricht jedoch keine Vergebung oder Heilung, nur Selbsterlösung. Gerechtigkeit im Land Kambodscha gibt es nicht und ist für viele auch nicht vorstellbar.
Nach dem Rückgang der internationalen Hilfe über die letzten Jahre zeichnen sich die Probleme in Wirtschaft und Gesellschaft umso stärker ab. Korruption, fehlende Rechtssicherheit und inneffiziente Wirtschaft halten das Land bis heute in Armut gefangen.
In diesem Kontext investiert sich AVC seit 1990 für Christen im Land und zusammen mit den Christen auch für Kambodscha selbst. Auch trotz der aktuellen moderaten Regierung bleibt das Leben für viele Menschen hinsichtlich des christlichen Glaubens eine Herausforderung. Besonders in den ländlichen Gebieten sind die Christen einer oft stark buddhistischen Gesellschaft ausgesetzt, was nicht selten zu sozialer Isolation und Diskriminierung führt. Ein Abfall vom traditionellen Buddhismus soll verhindert und dem Glauben an Gott abgeschworen werden.