News Iran
13. März 2024

Unermüdlicher Hoffnungsträger

IRAN
Ebrahim Firouzi ist tot. Der christliche Konvertit aus dem Iran ist mit 37 Jahren im Exil an einem Herzinfarkt gestorben.

Von da an, als der Ex-Muslim Ebrahim Firouzi zum Glauben an Jesus Christus kam, erlebte er in seiner Heimat Iran eine Schikane nach der anderen. Unerschrocken jedoch stellte er sich den Herausforderungen und kämpfte für seine Rechte.

2011 wurde er im Zuge einer Verhaftungswelle in Gewahrsam genommen, nachdem festgestellt wurde, dass er im Besitz von Bibeln war und einer Hauskirche angehörte. Von 2013 bis 2019 verbüßte Ebrahim eine sechsjährige Haftstrafe – einfach deshalb, weil er seinen Glauben gewechselt hatte und öffentlich darüber sprach.

Gefängnis, Hungerstreik und Exil

Kaum aus der Haft entlassen, wurde er in eine abgelegene Region des Irans nahe der pakistanischen Grenze verbannt, 1600 Kilometer von seinem Zuhause in Teheran entfernt. 2021 wurde er erneut angeklagt, weil er sich in den sozialen Medien über die andauernden Rechtsverletzungen beklagte, unter denen er und seine Familie zu leiden hatten. Ebrahim kam für weitere drei Wochen ins Gefängnis. Erst als er in einen Hungerstreik trat, ließen ihn die Behörden gegen Kaution frei.

Am 20. Februar 2024 wurde Ebrahim Firouzi in seinem Haus tot aufgefunden. Seine Familie teilt mit, dass Ebrahims Bruder ihn besuchen wollte, nachdem er seit einigen Tagen nichts mehr von ihm gehört hatte. Da entdeckte er seine Leiche in der Wohnung. Ebrahim ist an einem Herzinfarkt gestorben.

Bibeln und Schuhe für die Kinder

Mansour Borji, Direktor von Article18*, würdigt den Verstorbenen mit den Worten: »Ebrahims vorzeitiger Tod ist erschütternd. Wir haben seinen Fall verfolgt, seit er vom iranischen Regime verhaftet wurde, weil er eine Hauskirche besuchte und im Besitz von Bibeln war. Die Freiheit, Zugang zu einer Bibel zu haben und diese zu besitzen, war für Ebrahim von zentraler Bedeutung. Selbst während seiner Haft fand er kreative Wege, um die Bibel für alle zugänglich zu machen, als er die Verantwortung für die Gefängnisbibliothek übernahm. Bis zu den letzten Tagen seines Lebens auf der Erde hat ihn diese Leidenschaft nicht verlassen.«

Seit seiner Entlassung hat AVC Ebrahim vorwiegend finanziell unterstützt. Als ehemaliger Häftling war es in Zeiten von Arbeitslosigkeit und Inflation im Iran sehr schwierig für ihn. Doch auch im Exil wurde er bald schon ein angesehenes Mitglied einer neuen Gemeinschaft. Er gründete ein kleines Unternehmen, half örtlichen Schulen, kaufte Schuhe, Taschen und Schreibzeug für die Kinder und finanzierte Toiletten und Sanitärprojekte. Der Gemeinschaft, in der er lebte, gab er Hoffnung.

* Article18 ist eine Webseite, die sich dem Schutz und der Förderung der Religionsfreiheit im Iran widmet und sich für die verfolgten Christen einsetzt.

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