AVC News Report 3/22 Indien
22. Juni 2022

Glauben mit Beglaubigung

INDIEN
Immer öfter wollen sich die Pastoren in Indien absichern, bevor sie jemanden taufen. Sonst könnte es für sie sehr gefährlich werden.

Vor kurzem in einem Dorf in Indien: 24 Personen lassen sich taufen. Der Pastor befragt die Täuflinge zu ihrem Glaubensbekenntnis. Anschließend stellt er weitere Fragen: »Lässt du dich freiwillig taufen? Hat dir jemand Geld angeboten, damit du dich taufen lässt? Wirst du gezwungen, dich taufen zu lassen?«

Sinn und Zweck solcher Fragen: Pastoren wollen sich vor Zeugen absichern, damit niemand später sagen kann, er oder sie habe sich unter Druck taufen lassen. Denn in einem indischen Bundesstaat mit Anti-Konversionsgesetz kann dies, je nach Strenge der Auslegung, für den Pastor bis zu zehn Jahre Gefängnis bedeuten. Dieses Gesetz gibt es schon in mehreren Bundesstaaten. Man geht davon aus, dass die Landesregierung beabsichtigt, es überall einzuführen.

In manchen Städten gehen die Pastoren gar so weit, vor der Taufe eine Deklaration vom Täufling unterzeichnen und von einem Notar beglaubigen zu lassen. Des Weiteren soll die Anwesenheit eines Anwalts bei der Taufe diese auf einen rechtlich sicheren Boden stellen. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Fälle, in denen Pseudotaufwillige später aus­sagten, sie seien mit Geschenken zum Wechsel ihrer Religion geködert worden.

Grundsätzlich vermeiden Christen in Indien die Bezeichnung »Christ« und sprechen von Nachfolgern, und statt Gottesdienst sagen sie »Fellowship« (Gemeinschaft): Es gehe nicht um Religion, sondern um den lebendigen und lebensverändernden Glauben an Jesus. Dies ist auch der Grund, warum sich Menschen trotz Schwierigkeiten taufen lassen: weil sie bei Jesus finden, was ihnen sonst niemand geben kann.

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