Nigeria
Nigeria ist mit 200 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas und noch vor Südafrika die stärkste Wirtschaftsmacht des Kontinents. Leider ist es auch im Hinblick auf Christenverfolgung an prominenter Stelle zu finden. Seit im Norden von Nigeria im Jahr 2000 die Scharia als Rechtssystem eingeführt wurde, verschlechtert sich die Lage für Christen zusehends.
Viele Schlüsselstellen in Staat und Verwaltung sind durch Muslime besetzt. So kommt es, dass die Hauptakteure der Christenverfolgung, die islamische Terrororganisation Boko Haram und die Fulani-Kämpfer, meist ungestraft davonkommen. Bei Angriffen auf vorwiegend christliche Dörfer ist die Opferzahl zum Teil so hoch, dass diese in Massengräbern beigesetzt werden müssen.
Hinzu kommen Benachteiligung und Schikane, vor allem in den nördlichen Bundesstaaten. Anträge auf Gemeindebauten werden verschleppt und stoßen auf hohe bürokratische Hürden; Christen werden bei der Vergabe von öffentlichen Ämtern benachteiligt oder gar ausgeschlossen.
AVC ist seit 2020 in Nigeria aktiv. Wir arbeiten mit einer lokalen Gemeinde in Jos, Hauptstadt des zentralen Bundesstaats Plateau, zusammen. Im Fokus der Projektarbeit steht die Hilfe für Christen, die Opfer islamistischen Terrors geworden sind. Wir helfen ihnen, in den angestammten Dörfern neue Existenzen aufzubauen. Andere haben Zuflucht in Flüchtlingscamps gefunden und brauchen neben Überlebenshilfe Hilfe zur Selbsthilfe und Unterstützung für die Schulbildung ihrer Kinder.