
Betende Ärzte für die Armen
Dabei organisieren die Kirchen Tage, an denen sie sechs bis acht christliche Ärzte, Zahnärztinnen und Apotheker verschiedener Fachrichtungen aufbieten und für den Aufwand entschädigen. Die Mediziner behandeln die bedürftigen Patienten nicht nur, sondern beten oft auch mit ihnen. Oder verweisen sie an Pastoren, die mit ihnen beten.
Das Angebot ist in Windeseile von Mund zu Mund und in den sozialen Medien bekannt geworden. Hunderte Menschen erscheinen an diesen Tagen, unabhängig von ihrer Herkunft. Manchmal stellen sogar Imame ihre Moscheen zur Verfügung und werben für diese Events. Die Menschen stehen Schlange, geben ihren Namen an, schildern ihr Anliegen und werden an die entsprechenden Medizinerinnen und Mediziner verwiesen. Bei Ankunft werden ihnen Puls und Blutdruck gemessen und nach der Untersuchung erhalten sie kostenlos Medikamente.
Leider sind die provisorischen Behandlungsräume schlecht ausgestattet und ermöglichen keine allzu vertieften Untersuchungen. Bei Bedarf werden die Kranken kostenlos in eine weiterführende staatliche Einrichtung überwiesen. Aber im Allgemeinen sind die Patienten sehr dankbar für diese moralische, medizinische und spirituelle Unterstützung. In Ägypten ist es verboten, auf der Straße zu evangelisieren. In Kirchen hingegen kann man frei über den Glauben sprechen. Manchmal kommen Muslime auch spontan, um Befreiung oder Heilung zu erbitten. Und Gott greift oft auf persönliche und übernatürliche Weise ein. Denn der lebendige Gott ist ein Gott der Liebe und berührt die Herzen.

